Tough enough to wear pink!? – Stark genug, um rosa zu tragen!?

GenderabendDr. Ulrike Graff zitierte zu Beginn der Diskussion diesen Aufdruck auf einem rosafarbenen T-Shirt eines Zehnjährigen. Damit war der Einstieg in die Geschlechterdebatte getan. Eine anregende Diskussion der Teilnehmerinnen um Mädchen- und Jungen-Spielzeug sowie über typische Verhaltensmuster entbrannte daraufhin im GRÜNEN Büro.

Das fachliche Anliegen einer guten Erziehung für Mädchen und Jungen mündet in eine Grundsatzdebatte um die Koedukation (gemeinsame Bildung von Jungen und Mädchen). “Sollen wir Jungen und Mädchen wieder trennen? Sollen wir zurück in die alte Mädchen- und Jungenerziehung?” waren Fragen, mit denen sich die Gruppe an diesem Abend auseinandersetzte.

Nach der jahrhundertealten traditionellen Geschlechtertrennung war die Koedukation ein riesiger Fortschritt. Die Freude über diese bildungspolitische Errungenschaft war jedoch so groß, dass es lange dauerte, bis überprüft wurde, ob sie ihre Ziele erreicht, erfuhren die Teilnehmerinnen von Ulrike Graff. Die feministische Pädagogik benannte die Grenzen der Koedukation und experimentierte mit Mädchengruppen in Schule und Jugendarbeit.

Die gute Nachricht ist: Monoedukation funktioniert für Mädchen und Jungen! Sie ist geeignet, Freiraum für Selbstbestimmung zu geben, die über Geschlechterstereotypen hinausgehen kann. Mädchen und Jungen können ihre Vorlieben entfalten und Neues ausprobieren. In der geschlechtshomogenen Gruppe haben zukünftige Programmiererinnen und Kinderpfleger eher eine Chance als in der gemischten – einfach weil sich Jugendliche hier eher trauen, Untypisches zu wagen, und weil innerhalb der Geschlechter eine größere Vielfalt existiert als zwischen ihnen.

Die schlechte Nachricht lautet – immer noch wird der geschlechtshomogene Ansatz hinterfragt: Nur für Mädchen oder nur für Jungen, das hatten wir doch schon – damals! Und zu Recht wollen Mädchen keinen Physikkurs, wenn sie spüren, dass er im Grunde als Mädchenförderung angesehen wird. Ebenso wie die Jungen Deutsch boykottieren, wenn es als Jungenförderung läuft.

Ohne den Anspruch auf eine Lösung, aber mit dem Bewusstsein “Veränderungen beginnen im Kopf” endete der Vortrags- und Diskussionsabend.

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