Die Frage der Umbenennung des Nettelbeckwegs steht erneut auf der Tagesordnung des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung. Diese Initiative, getragen von engagierten Schüler*innen des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums, hat das Ziel, die problematische Geschichte des Namensgebers Joachim Christian Nettelbeck, der aktiv am Sklavenhandel beteiligt war und Kolonialismus propagierte, in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Nach einer Vertagung im Februar, wird das Anliegen an diesem Dienstag erneut zur Debatte stehen.
Die Stadtverwaltung, die AG Straßennamen, der Heimatverein und sechs Anwohner*innen haben sich bereits für die Umbenennung ausgesprochen. Die Grüne Fraktion teilt diese Haltung: “Wir unterstützen die Initiative der Schüler*innen ausdrücklich. Es geht nicht nur um die Anerkennung historischer Fakten, sondern auch um politische Bildung und das lobenswerte Engagement der jungen Menschen”, erklärt Simone Hanneforth, kulturpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion. „Menschenrechtsverletzungen, gleich in welcher Epoche sie stattfanden, sollten nicht geehrt werden.“
Als neuer Name für die Straße schlägt die AG Straßennamen den “Johanna-Gertze-Weg” vor, als Zeichen der Wertschätzung für Johanna Gertze, die in Namibia lebte und dort als Bewahrerin der indigenen Sprache der Herero gilt.
Die intensive Beschäftigung der Schüler*innen mit dem Thema Postkolonialismus im Geschichtsunterricht hat zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit der eigenen Stadtgeschichte geführt. Das Engagement der Schüler*innen ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Deutschlands, die in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt ist.
Umbenennung des Nettelbeckwegs: Die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützt die Initiative der Schüler*innen des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums
