Warum Frauenpolitik?

Die Frauenbewegung braucht es auch heute mehr denn je

Die Frauenbewegung ist Jahrzehnte alt. Vieles wurde erreicht, aber die Themen der Frauenbewegung haben sich nicht erschöpft. Es bleibt eine Daueraufgabe, unsere Anliegen und Ziele zu verfolgen, weiterzuentwickeln und durchzusetzen. Es braucht Raum und den Willen, bestehende Strukturen aufzubrechen. Dazu müssen sich Frauen vernetzen, und das Grüne Frauenforum bietet diese Gelegenheit.

Verteilung von Sorge- und Betreuungsarbeit

Für Frauen ist es nach wie vor eine Herausforderung, gleichzeitig Familie, Beruf und Haushalt unter einen Hut zu bringen. Und dabei allen Ansprüchen gerecht zu werden. Sie leisten ein hohes Maß an unbezahlter Erziehungs-, Haus- und Pflegeearbeit. Ein Großteil der Alleinerziehenden sind Frauen und die Mehrfachbelastung für Alleinerziehende ist enorm, hinzu kommen oft große finanzielle. Es gilt, die Entwicklung der Kinder, die Einkommenssituation der Familie sowie die eigene Gesundheit im Auge zu behalten.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Wenn Frauen erwerbstätig sind, dann überwiegend in sozialen Berufsfeldern wie Erziehung, Bildung, Gesundheit und Pflege, in kaufmännischen Berufen, im Einzelhandel und in der Gastronomie. Diese Berufsgruppen gehören aufgrund ihrer mangelnden gesellschaftliche Anerkennung zu den einkommensschwächeren Berufsgruppen. Das bedeutet, dass Frauen neben einem geringeren Einkommen später auch eine geringere Altersvorsorge und damit eine niedrigere Rente haben. Aber auch in Führungspositionen verdienen Frauen fast immer weniger als ihre männlichen Kollegen. 

Frauen in Altersarmut

Altersarmut ist fast immer weiblich, auch bei uns in Deutschland. Warum ist das so? Frauen verzichten häufig auf eine Erwerbstätigkeit, um sich um Kinder und/oder pflegebedürftige Familienmitglieder zu kümmern. In diesen Lebensphasen arbeiten Frauen meist in Teilzeit oder bleiben ganz zu Hause. Der Wiedereinstieg in den erlernten Beruf ist oft schwierig, die Rückkehr in eine Vollzeitbeschäftigung erschwert. Ein zunehmendes Problem sind prekäre Beschäftigungsverhältnisse.

Selbstbestimmung!

Leider nimmt die verbale und körperliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu. Es ist wichtig, das Selbstbewusstsein schon von klein auf zu stärken, um der Opferrolle vorzubeugen. Wichtig sind Vorbilder und Unterstützung.  Bei Gewalterfahrungen in der Familie brauchen Frauen und ihre Kinder sichere Orte. Frauenhäuser kämpfen nach wie vor um ausreichend Plätze und eine gesicherte Finanzierung.

Der §218 im Strafgesetzbuch muss endlich abgeschafft werden. Dieses Gesetz greift in die Selbstbestimmung von Frauen ein.

Frauen sind wichtige Stützen in unserer Gesellschaft und sie verdienen Anerkennung und Unterstützung. Deshalb brauchen wir mehr Frauen, die auf den jeweiligen Zuständigkeitsebenen über frauenpolitische Themen entscheiden und wir brauchen Frauen, die sich Führungspositionen zutrauen.