GRÜNE lehnen Gewerbe- und Industriebereich in der Pausheide weiterhin ab

In der Pausheide – einem auf Verler Stadtgebiet zwischen A2 im Süden und dem Gütersloher Naturschutzgebiet “Große Wiese” im Norden liegenden Bereich – soll laut aktuellem Regionalplanentwurf ein interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet entstehen. Aktuell liegt dieser Entwurf des Regionalplans zur Stellungnahme aus. Bislang hat sich die Gütersloher Politik gegen eine Gewerbeentwicklung in der Pausheide ausgesprochen. Nun schlägt die Verwaltung vor, einem Gewerbegebiet doch zuzustimmen.

“Wir lehnen einen Gewerbe- und Industriebereich in der Pausheide weiterhin strikt ab. Wir haben kein Verständnis für diese 180-Grad-Wende der Verwaltung, der im Ausschuss für Planung, Bauen und Immobilien mit 8:7 Stimmen nur eine denkbar knappe Mehrheit (CDU, BfGT, FDP) zugestimmt hat. Der Rat muss jetzt am kommenden Donnerstag endgültig über die Stellungnahme zum Regionalplanentwurf entscheiden”, erklärt Birgit Niemann-Hollatz, planungspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion.

“Ein Gewerbe- und Industriebereich in der Pausheide würde eine Ansiedlung von störenden Gewerbebetrieben ermöglichen, also von Unternehmen, die zum Beispiel Lärmemissionen und eine große Verkehrsbelastung verursachen. Das wäre mit unvermeidbaren Störungen für das Gütersloher Naturschutzgebiet “Große Wiese” verbunden und würde den Arten- und Biotopschutz gefährden. Außerdem ist die verkehrliche Erschließung hier nicht gesichert. In jedem Fall würde das wesentlich mehr Verkehr in Friedrichsdorf, Avenwedde und Spexard zur Folge haben. Das ist unzumutbar”, erklärt Maik Steiner, Co-Sprecher der GRÜNEN. “Noch am 15. August 2023 war sich die Politik im Ausschuss für Planung, Bauen und Immobilien einig, gemeinsam einen Gewerbe- und Industriebereich (GIB) im Regionalplan in der Pausheide abzulehnen. Den jetzigen Sinneswandel können wir nicht nachvollziehen.”

Der Druck auf die Pausheide entsteht, da sich die Amerikaner für den Flugplatz südlich der Marienfelder Straße interessieren. Die Verwaltung befürchtet dadurch nicht ausreichend gewerbliche Entwicklungsflächen in Gütersloh zu haben. “Unsere Alternativen: Brachliegende Flächen reaktivieren und mit Unternehmen sprechen, ob sie Reserveflächen für ihre Entwicklung brauchen oder davon etwas abgeben können. Auch das Sparen von Flächen in Gewerbegebieten, zum Beispiel durch Bauen in die Höhe oder gemeinsame Parkgaragen, ist ein wichtiger Punkt”, ergänzen die GRÜNEN mit Blick auf mögliche Alternativen.

Die GRÜNEN weisen darauf hin, dass der aktuelle Entwurf des Regionalplans 2023 auf den Internet-Seiten der Bezirksregierung Detmold einzusehen ist. Bis zum 9. Oktober 2023 besteht für alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, eine Stellungnahme zum neuen Regionalplan 2023 einzureichen unter folgendem Link: https://www.bezreg-detmold.nrw.de/wir-ueber-uns/organisationsstruktur/abteilung-3/dezernat-32/regionalplan-owl-23

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