Zukunftsfähige Lösungen für Verkehrsprobleme gemeinsam voranbringen

Im November wandte sich die Stadt Gütersloh nach einer im Rat am 11.11.2022 mehrheitlich gefassten Resolution an den Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen mit der Bitte, den Bau der B61n (Ortsumfahrung Ummeln) zu stoppen. Diese Resolution ist die notwendige Anpassung einer 20 Jahre alten Verkehrsplanung an aktuelle politische Beschlüsse und veränderte Rahmenbedingungen. Sie ist auch eine Chance für zukunftsfähige interkommunale Lösungen.

Wir Grünen sehen es als unsere Aufgabe an, die Mobilitätswende und damit Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig mitzugestalten“ betont Birgit Niemann-Hollatz, Fraktionssprecherin der Gütersloher Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, und weiter: „Einen 20 Jahre alten Plan über den Ausbau einer Straße in Frage zu stellen und anhand neuer Rahmenbedingungen und Kenntnisse neu zu bewerten, sollte dabei selbstverständlich sein.“ Das Thema Mobilität könne dabei nicht streng im Rahmen von Städten und Kommunen gedacht werden. „Es ist notwendig, über die Stadtgrenzen hinweg zu diskutieren. Und genau darum geht es in unserer gemeinsamen Resolution mit BfGT und SPD“ so Birgit Niemann-Hollatz. Maik Steiner, Vorsitzender des Mobilitätsausschusses der Stadt Gütersloh und stellvertretender Vorsitzender der GRÜNEN-Fraktion ergänzt: „Die wachsenden Probleme unserer aktuellen Mobilität dürfen wir nicht ausblenden, wir müssen gegensteuern und grenzübergreifende Alternativen finden, von denen alle auch in Zukunft noch profitieren und die nicht einfach das Problem verlagern oder sogar mehr Verkehr generieren.“

Die Resolution, mit der sich die Stadt Gütersloh auf einen Ratsbeschluss hin im November an die Stadt Bielefeld wandte, hat zum Ziel, Wege für eine zeitgemäße und zukunftsfähige Lösung eines Verkehrsproblems zu schaffen. Sie beinhaltet vier Hauptargumente, die gegen einen Ausbau der B61n sprechen: „Die B61n wurde in einer Zeit geplant und beschlossen, in der die Folgen des Klimawandels noch nicht so deutlich und zwingend waren. Sie entstammt einer Zeit vor der Verkehrswende. Bielefeld genauso wie Gütersloh haben sich ehrgeizige Ziele für die Verkehrswende gesetzt. Die B61n widerspricht diesen Zielsetzungen, ist klimapolitisch nicht mehr vertretbar und passt nicht mehr in diese Zeit, in der Klimaschutz höchste Priorität haben muss.

Zudem zeigt eine im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau NRW erstellte Prognose, dass der Ausbau der B61n zu einer Überlastung der B61 im Bereich Gütersloh führen würde. Gegen eine daraus folgenden möglichen vierstreifigen Ausbau zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld hat sich der Gütersloher Rat bereits im Februar 2020 ausgesprochen. Auch ein dreispuriger Ausbau der B61 wird von den Gütersloher GRÜNEN massiv abgelehnt.

Ein Ausbau der B61n in Ummeln würde insbesondere auch auf dem Ring im Innenstadtbereich von Gütersloh das Verkehrsaufkommen erhöhen und an den Kreuzungsbereichen zu Problemen führen. Es würden sich Lärm- und Schadstoffbelastung für deutlich mehr Anwohner*innen erhöhen. Auch in Ummeln würde diese Maßnahme negative Folgen haben: Ein Grünzug müsste der Straße weichen und die Baumaßnahme würde zu erheblichen zusätzlichen Belastungen der Anwohner*innen führen.

Der Verkehrssektor ist insbesondere wegen des Autoverkehrs einer der größten Verursacher von CO2. Die Automassen belasten unsere Lebensräume nicht nur in Ummeln und Friedrichsdorf extrem. Der weitere Straßenbau fördert den Autoverkehr und verhindert die Verkehrswende sowie den Klimaschutz. „Wie sollen wir nun die B61 zwischen BI und GT entlasten? Ganz sicher nicht, indem wir mehr Verkehr über die B61n generieren. Die Alternative zum Straßenbau ist nicht der erneute Straßenbau.“ bringt es Ingold Klee, verkehrspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion Gütersloh, auf den Punkt. Zukunftsfähige Alternativen liegen zum Beispiel in der Entwicklung eines leistungsfähigen und vor allem zuverlässigen öffentlichen Personennahverkehrs. „Das wollen und müssen wir mit den Gütersloher und Bielefelder Fraktionen gemeinsam entwickeln und voranbringen.

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